DSL Historie
Informationen über die Entstehung und die Geschichte von DSL
Die grundlegende Entwicklung und damit Geschichte der Datenübertragung per DSL ist eng an die Geschichte des Internets gekoppelt. So lässt sich die Geschichte des Internets in drei grundlegende Phasen einteilen. Zu Beginn der 60er Jahre wurden die Grundlagen gelegt und von militärischen Förderkreisen die Leistungsstärke des Systems demonstriert. Mit dem Wechsel vom militärischen Förderkreis zum akademischen Förderkreis, begann das Internet zu wachsen und sich auszubreiten. Dies geschah Ende der 70er Jahre. Die wilde Phase des Internets war damit geboren, ein rasanter Austausch von Datenpaketen und Software wurde ermöglicht. In dieser Zeit prägte sich auch der Gedanke am Verlust sämtlicher Grenzen und Barrieren. Eine Wohltat für Computerhacker und Kriminelle. 1990 Begann mit Abschaltung des so genanten Arpanets die kommerzielle Phase des Internets.
Die Entwicklungsgeschichte des DSL, was ausgesprochen Digital Subscriber Line (übersetzt: digitaler Teilnehmeranschluss) heißt, begann langsam zu Beginn der 90erJahre. Am Ende der 80er Jahre kamen die ersten digitalen Signalprozessoren auf den Markt, welche die bekannten Verfahren des heutigen DSL ermöglichten. Diese Prozessoren verfügten für den damaligen Entwicklungsstand über eine sehr hohe Rechenleistung und kosteten ein kleines Vermögen. Ursprünglich wurde der Begriff der Digital Subscriber Line für den ISDN Basisanschluss verwandt. Dieses heißt allerdings mittlerweile Echtzeitkompensationsverfahren.
Das erste DSL-Verfahren, welches auf der Basis der digitalen Signalprozessoren entwickelt wurde, nannte sich HDSL. Damit kein Datenchaos und vor allem kein Chaos bei den Bezeichnungen entstand, begannen sowohl die Europäer in Form des ETSI und die Amerikaner in Form des ANSI die Technik zu standardisieren. Mit Einführung dieses Standards war es möglich, diese Technik in Standleitungen zuverlässig einzusetzen. Da die Entwicklung des Internets und der Telefonie in dieser Zeit mit ständig wechselnden und besseren Techniken voran getrieben wurde, reagierte der Markt teilweise mit Skepsis und Unverständnis.
Beim DSL mussten vor der Verbreitung mehrere Randbedingungen erfüllt werden, damit die Kosten im Rahmen blieben. So galt es die für die Telefonie bereits verlegten Kupfer-Doppeladern zu verwenden, die Bitrate sollten in den USA einen Wert von 1,544 Megabits pro Sekunde (T1) und in Europa einen Wert von 2,048 Megabits pro Sekunde (T2) erreichen, die minimale Reichweite sollten 3 Kilometer sein. Die Reichweite war bemessen an einer Signalübertragung ohne Verstärker oder Zwischenstationen. Natürlich ist die Reichweite, welche für den Nutzer von Interesse ist deutlich größer.
Inzwischen wurde das HDSL weitestgehend vom SHDSL abgelöst, dieses System besitzt zwar eine geringere Reichweite ohne Signalgeneratoren, allerdings verbraucht es deutlich weniger Strom. Ein weiterer Vorteil ist die Benötigung von nur einem Aderpaar.
Die DSL Verfahren wurden ständig weiter entwickelt und der Markt mit ständig neuen Standards und Übertragungstechniken überschwemmt. So wurde Mitte der 90er Jahre das bekannte ADSL entwickelt. In dieser Zeit stieg gleichzeitig die Internetnutzung stark an, so dass man bei der Installation der neuen Techniken kaum hinterher kam. Die bestehenden Netze konnten den stark steigenden Bedarf kaum decken und somit entschied man sich für die Ausbreitung der Netze im Hintergrund. Der Nutzer bekam dies nicht mehr mit und somit konnte der Druck der Erntwicklungsteams etwas reduziert werden. Für die Technik des schnellen Internets wählte man das bereits angesprochene ADSL aus, welches von den Netzbetreibern im Telefonnetz zugelassen wurde.
In Deutschland hat man sich der etwas sperrigen Bezeichnung ADSL mit der heute bekannten DSL Bezeichnung entzogen. Die Bezeichnung des DSL steht mittlerweile nicht mehr nur für die reine Übertragung nach ADSL Standard mit Nutzung einer Doppelader, sondern auch Übertragungen per Satellit oder Antennenkabel werden mit DSL bezeichnet. Der Nutzer ist über die Vereinfachung recht froh, da es wohl sonst zu weiteren drastischen Verwirrungen gekommen wäre.
In unseren angrenzenden Nachbarländern und vor allem in Österreich und der Schweiz werden klare Trennungen der Bezeichnungen praktiziert. So steht die Bezeichnung ADSL ausschließlich für einen breitbandigen Internetzugang. Allerdings wird die ursprüngliche DSL Technik auch für andere Anwendungen mit angewandt. Ursprünglich nur für Standleitungen mit geringer Übertragungskapazität, heute sind die DSL Anschlüsse für das Internet die erste Verbreitung für den Konsument auf Basis der breitbandigen Kommunikation.
Dank der immer besseren und schnelleren Übertragung könnten schon bald weitere Märkte erschlossen werden, so ist die Technik für die Videoübertragung prädestiniert. Das private Heimkino wird bald in die Realität gesetzt, zumal die Kosten auch immer geringer werden.
Seit Anfang des Jahres 2006 ist eine Erweiterung des ADSL Standards erhältlich, das ADSL2+ genannte System ermöglicht eine Datenübertragung von derzeit 25 Megabits pro Sekunde. In Japan ist bereits eine weitere Erweiterung im Umlauf, allerdings sind dazu noch keine besonderen Eckdaten nach Europa geschwappt, wo möglich weil es mittlerweile ein leistungsstärkeres System in Europa gibt. Es soll aber dennoch eine Datenübertragung von 50 Megabits pro Sekunde und ein Empfangsspektrum von 3,7 Megahertz aufweisen. Das seit letztem Jahr auf dem Markt befindlichen VDSL2 ermöglicht eine Datenübertragung mit einer Bitrate von 100 Megabits pro Sekunde. Dieses System ist in Deutschland und der Schweiz bereits erhältlich. Damit die hohe Übertragung von Datenpaketen auch für den Nutzer nutzbar wird, wird in den Ballungsgebieten ein hybrides Zugangsnetz installiert. Dazu werden Glasfaserleitungen benötigt und zentral eingesetzt.
Die Verbreitung des DSL Standard hat bereits eine unaufhaltsame Welle hinter sich, auch in Zukunft ist mit einem Abflauen nicht zu rechnen. In Deutschland besitzen über 18 Millionen Privathaushalte einen DSL Anschluss, im Vergleich dazu bestehen etwa 1 Million Internetanschlüsse über das Antennenkabel. Der DSL Anteil auf dem Markt der breitbandigen Kommunikation beträgt somit 95%. Besonders imposant wird die Zahl dann, wenn man sich vor Augen hält das an jedem zweiten Festnetzanschluss, hier ist das Festnetztelefon gemeint, ein DSL-Anschluss angebunden ist.
In Deutschland gibt es rund 37 Millionen Festnetzanschlüsse. Laut vorsichtigen Prognosen wird die Zahl der DSL-Anschlüsse bis 2010 auf etwa 21 Millionen ansteigen. Die Deutsche Telekom ist dabei einer der Hauptverdiener im Pool der DSL Anbieter. Als Netzbetreiber verkauft die Telekom an den Endverbraucher die Anschlüsse direkt oder vertreibt sie über Nachunternehmer. Die Telekom hat laut ihrem letzten Quartalsbericht 12 Millionen DSL Anschlüsse geschaltet, wovon rund 4 Millionen auf die Nachunternehmer fallen.
Im Vergleich zu anderen EU-Ländern und wichtigen Industriestaaten ist Deutschland mit seiner DSL Verbreitung auf Platz 2 in Europa und auf Platz 8 der dreißig OECD Staaten. Die Daten beruhen auf den Bezug zur Einwohnerzahl in Prozent. Somit bedeutet das, dass es pro 1000 Einwohner 202 DSL Anschlüsse gibt. Im Vergleich zu den anderen OECD Staaten verliert Deutschland aber beim Ranking für alternative Breitbandvarianten, hier wird nur Platz 17 erreicht. Dies liegt vor allem daran, dass die Internetverbindungen über Kabel noch nicht weit verbreitet sind und auch nur begrenzt einsetzbar sind. Über die Aussagekräftigkeit des Rankings kann man spekulieren.
Unsere direkten Nachbarn in Österreich und der Schweiz operieren ähnlich, allerdings wird dort das Internet aus der Antennendose weiter voran getrieben. Die Schweiz liegt auf Platz 3 des OECD Breitbandrankings und Österreich auf Platz 18. Auch in den beiden Alpenstaaten ist DSL das meist genutzte Breitbandmedium. Weltweit gibt es mittlerweile über 200 Millionen DSL Kunden, ganz vorne dabei sind die Chinesen mit rund 43 Millionen und die USA mit 27 Millionen Nutzern. Der globale Breitbandmarkt wird durch die Technik des DSL mit rund 65 % abgedeckt.
Die Verfügbarkeit war lange Zeit das große Problem der Breitbandübertragung, mittlerweile will es die Telekom geschafft haben, dass 93% der gesamten Teilnehmeranschlüsse eine stabile DSL Verbindung erhalten können. Allerdings kommt es bei diesen Angaben immer wieder zu Unstimmigkeiten, da Experten der Meinung sind, dass die hohe Zahl von der Telekom geschönt werden. In den mit DSLAMs ausgebauten Vermittlungsstellen gelten alle Anschlüsse als versorgt, nicht berücksichtigt wird allerdings die Übertragung von der Vermittlungsstelle zum Endverbraucher. Häufig kommt es hier zu Einschränkungen, da die zugeführten Leitungen den DSL Standard nicht übertragen können. Die Gründe dafür sind unterschiedlicher Natur, beispielsweise aber dann wenn eine zu hohe Dämpfung des Kabels besteht oder eine Glasfaserleitung für eine größere Übertragungsstrecke benötigt wird. Deshalb bleibt es abzuwarten, ob die Versorgung wirklich für nahezu alle Haushalte gewährleistet wird.
Das Bundeswirtschaftsministerium hat einen umstrittenen Breitbandatlas herausgegeben, dieser ermöglicht einen groben Überblick über die Verfügbarkeit von DSL Anschlüssen. Eine Gemeinschaft, die sich kein-dsl.de nennt, hat im Gegenzug einen Schmalbandatlas veröffentlicht, hier werden Probleme und Wünsche der Kunden aufgezeichnet. Der Schmalbandatlas ist vom Bundeswirtschaftsministerium anerkannt. Mit Hilfe dieses Werks sollen Kundenwünsche berücksichtigt werden und bei der Realisierung der Verbreitung helfen. Eine eigenständige Initiativbewegung hat sich zusammen getan und hat die Ortsnetze auf Basis der Zugangsnetze analysiert. Diese Ergebnisse wurden im Internet zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus erhält man hier auch Klarheit über die einzelnen Leitungsführungen der Telekom.
Problematisch ist der Ausbau des DSL Netzes in Ostdeutschland, denn nach der Wende wurde großflächig passive Glasfaser (OPAL) verlegt. Von der Grundidee war diese Maßnahme nicht verkehrt, allerdings funktioniert die Installation des heutigen DSL nicht einwandfrei. In Ballungsgebieten wie Berlin oder Leipzig hat man nun DSLAMs außerhalb des Stadtkerns installiert und verteilt von hier aus ins Innere mit Kupferleitungen. Das ähnliche Prinzip wird in ländlichen Gegenden angewandt. Neuerdings werden in den Schacht der Glasfaserleitungen herkömmliche Doppelader Kupferleitungen verlegt, diese nachträgliche Verlegung kostet eine Menge Geld und macht damit die bereits verlegten Glasfaserleitungen vorerst unbrauchbar.
Mittlerweile wurde es geschafft, dass in Deutschland rund 70% der ländlichen Regionen mit einer Breitbandinternetverbindung ausgestattet werden können. Dies geschieht ebenfalls mit den so genannten DSLAMs die an einer zentralen Stelle aufgestellt werden.
Zur Vereinfachung wird hier kurz die Funktionsweise beschrieben. Ein DSLAM ist im Prinzip ein Verteiler, das breitbandige Eingangssignal erhält er mit einer Glasfaserleitung vom entsprechenden Server der deutschen Telekom. Von hier aus wird das Signal über Kupferleitungen in den Ort verteilt. Der Vorteil liegt darin, dass eine immense Einsparung von Kupferkabeln realisiert werden kann. Mittlerweile werden in Bergregionen DSLAMs sogar per drahtloser Übertragung angesprochen. So braucht keine Glasfaserleitung mehr gelegt werden. Leider sind diese Varianten noch nicht ganz ausgereift und es kommt noch häufig zu Störungen.
Die restlichen 30% werden in ländlichen Gegenden entweder gar nicht oder mit einer sehr langen Verbindungsleitung versorgt. Die Variante mit der langen Verbindungsleitung ist nicht für ADSL Standard geeignet, da wie bereits erwähnt die Übertragungsstrecke auf einer Kupferleitung von ADSL stark begrenzt ist. Somit kommt es zu Beeinträchtigungen und man kann nicht wirklich von einer Highspeed Internetverbindung sprechen. Mittlerweile gibt es einige Lösungsvorschläge um diesen Versorgungsengpass zu beseitigen, neue Techniken stehen bereits in den Startlöchern. Allerdings ist es äußerst unglücklich, dass der bereits fest verankerte DSL Standard nun mit einer neuen Technik belastet wird. Es muss also darauf geachtet werden, dass die Kompatibilität zwischen der DSL Technik und der neuen Technik gewährleistet ist.
Da die Telekom in den meisten Gebieten die Einzige Gesellschaft ist, die über ein Kabelnetz verfügen kann, ist eine beschleunigte Konkurrenzwirkung nahezu ausgeschlossen. Allerdings kann man der Telekom nicht vorwerfen, dass sie die Nutzer in ländlichen Gebieten im Regen stehen lässt. Die Ausweitung der Schmalbandverbindungen wurde parallel zur Überflutung von DSL weiter ausgebaut. Die so genannten DSL light Anschlüsse oder das Dorf-DSL funktionieren mit einer Empfangsleistung von 384 Kilobits pro Sekunde und einer Sendeleistung von 64 Kilobits pro Sekunde. Das skurrile an dieser Variante ist, dass bereits DSLAMs zur Verteilung installiert sind, diese werden aber erst richtig funktionsfähig gemacht, wenn die Telekom einen finanziellen Nutzen aus der Neuverlegung einer Glasfaserleitung ziehen kann. Im Klartext bedeutet dies, dass sich die Betroffenen deutlich und lautstark bei der der Telekom melden müssen, damit die Telekom tätig wird.
Darüber hinaus hat die Telekom auch schon so genannte Micro DSLAMs getestet, diese können eine Breitbandverbindung für 8 Haushalte ermöglichen. Allerdings haben sich diese Bemühungen auch nicht ausgezahlt, denn das Optimum in Sachen Preis und Leistung wurde damit auch nicht gefunden.
Die missliche Lage hat auch das Bundeswirtschaftsministerium erkannt und somit gibt es seit 2006 eine staatliche Förderung zum Ausbau der Breitbandinfrastruktur. Die Förderung wird auf die einzelnen Bundesländer verteilt und gilt damit als Ländersache. Vorreiter war Schleswig Holstein die ein entsprechendes Paket auf die Beine gestellt haben. Die darin verankerten Richtlinien umfassen einen Zeitraum von 2006 bis 2009 und stellen einen Fond über 3 Millionen Euro zur Verfügung. Schon bald kann man das Resultat sehen und entscheiden ob diese Maßnahme Schule machen kann. Nach dem Vorpreschen von Schleswig Holstein hat das Bundeswirtschaftsministerium 2007 eine weitere Tür geöffnet. Im Juli 2007 hat das Bundeswirtschaftsministerium eine Handreichung zum europarechtskonformen Fördermitteleinsatz zur Verfügung gestellt. Mit dieser Maßnahme erhalten Gemeinden einen leichteren Zugang zu Fördermitteln für den Ausbau der Breitbandverbindungen.
In den einzelnen Landtagen kommt es auf Grund dieser Fördergelder immer wieder zu lautstarken Debatten und Auseinandersetzungen. Die Befürworter und Wirtschaftsexperten empfinden die zur Verfügung gestellten Fördermittel als zu gering, die Finanzvertreter empfinden diese Bereitstellung als zu hoch bzw. nicht angemessen in Bezug auf die Nutzung der Deutschen Telekom. Da die Telekom mittlerweile privatisiert ist, fragt sich so manch einer warum es überhaupt eine finanzielle Unterstützung geben soll, da die Telekom doch den Hauptgewinn einfahren wird. Im Prinzip ist diese Überlegung gerechtfertigt, nur welches Unternehmen wird große Investitionen tätigen, wenn die erwarteten Gewinne ausbleiben. Es müsste sich eine so genannte Win-Win Situation einstellen. Sowohl die Telekom sollte von dem Ausbau profitieren, als auch der Staat der die Fördergelder zur Verfügung gestellt hat. Interessant wird die Bereitstellung von Fördergeldern auch für andere Netzbetreiber oder Investoren die gerne Netzbetreiber werden wollen. So könnte sich das Monopol der Telekom reduzieren, wobei die zu erschließenden Gebiete auch nicht sehr lukrativ sind.
In Österreich gibt die Telekom Austria eine Versorgungsdichte von 97% an. In wie weit diese Werte der Realität entsprechen ist rein spekulativ. Die Schweiz hat dagegen einen wahren Quantensprung in Sachen Breitbandverbindung hinter sich. Seit Anfang des Jahres 2008 ist im Grundgesetz eine Breitbandverbindung mit einer Empfangsleistung von mindestens 600 Kilobits pro Sekunde und 100 Kilobits pro Sekunde Sendeleistung fest verankert. Die Geschwindigkeit entspricht den ersten DSL Verbindungen, die später als 1000er DSL in aller Munde waren. Somit hat jeder Bürger das Recht, in seinem Haushalt über eine Breitbandverbindung zu Verfügen.
Ein Millionengeschäft hat damit ein schweizerisches Unternehmen gemacht, die Swisscom Fixnet hat den Auftrag erhalten die Grundversorgung zu gewährleisten. Das Unternehmen ist in der Schweiz kein unbekanntes, denn es sorgte seit Mitte der neunziger Jahre für die Verlegung von Breitbandanschlüssen. So deckte das Unternehmen laut einem Quartalsbericht bereits 2003 98% der Breitbandverbindungen in der Schweiz ab. Um die letzten 2% Prozent der Bevölkerung zu erreichen, ist der Swisscom nahezu freie Hand gelassen. In einzelnen Gebieten wird per drahtlosen DSLAMs operiert oder eine Erweiterung des Glasfasernetzes in Betracht bezogen. Für Regionen in schweizerischen Alpen bietet sich zu dem ein DSL Ausbau über Satellit oder Mobilfunk an. Wie schnell die Erschließung dauern mag, kann aufgrund der unterschiedlichen Bedingungen niemand sicher voraussagen. Sicher ist jedoch, dass die Breitbandverbindung für jeden zugänglich wird.
Ob das Vorbild der Schweiz Schule machen wird und ob eine Verankerung im Grundgesetz wirklich sinnvoll ist, bleibt abzuwarten. Jedenfalls sind somit die Gelder fest verplant und die eigentlich nutzlosen Debatten über die Verteilung der Förderungen sind eliminiert.
Die Initiative kein-DSL.de ist sehr angetan von der Version der Schweiz, denn auch in ihren Augen ist das Recht auf Nachricht und Information ein fester Bestandteil des Grundgesetzes und muss gemäß des Grundgesetzes auch weiter gepflegt werden. Schaut man sich die rasante Entwicklung des Internets an, so gehört das Internet ganz klar zu einem wichtigen Nachrichtenmedium, welches schon jetzt mehr Menschen anspricht als Rundfunk oder Zeitungen.
Wenn man sich nun vorstellt, dass immer mehr öffentliche Einrichtungen und Behörden Internetzugänge voraussetzen und entsprechende Services anbieten, dann kann man schon davon ausgehen das auch hier in Deutschland eine Verankerung im Grundgesetz in naher Zukunft kommen wird. Ansonsten ist es nicht zu erklären, warum Universitäten beispielsweise Prüfungsanmeldungen nur noch per Internet zu lassen oder wichtige Unterlagen zum Download zur Verfügung stellen. Des Weiteren ist es heute gang und gebe, dass Formulare von Ämtern im Internet zum Download zur Verfügung stehen. Problematisch wird die Auslegung auch bei der Tatsache, dass immer mehr Zeitungsverlage ihre Druckmedien auch im Internet als so genanntes E-Paper dem Leser zur Verfügung stellen. Aufgrund der krankenden Wirtschaft und die ständig reduzierenden Zeitungsverlage ist es nicht auszuschließen, dass in naher Zukunft Zeitungsverlage gänzlich auf Printmedien verzichten. Damit gäbe es ein Konflikt zum deutschen Grundgesetz, denn der Bürger hat wie angesprochen das Recht auf Informationen.
Die Aufzählung von Beispielen kann nahezu endlos weitergeführt werden und würde höchst wahrscheinlich zu keinem plausiblen Ergebnis führen. Die Historie hat gezeigt, dass der Mensch zu vielem fähig ist, wenn es heißt neue Märkte zu erschließen. Das DSL ist etabliert und nahezu überall verfügbar. Nun ist man an einem Punkt angelangt, wo der Tatendrang von politischen Auflagen beeinflusst wird. Das Ergebnis ist die stockende Erschließung der letzten Haushalte mit DSL Verbindungen. Ob das schweizerische Modell als Vorbild gelten kann oder die Mobilfunkriesen sich nun auch ein Stück vom Kuchen DSL abschneiden, bleibt abzuwarten. Fest steht allerdings das die Techniken zur Verfügung stehen, jetzt muss nur noch das aufzubringende Geld zur Verfügung gestellt werden. Alternativ könnte natürlich das Internet als seriöses Nachrichtenmedium in der Gesellschaft verankert und anerkannt werden. Das sollte aber auch bei den Politikern ankommen, damit hätten wir dann doch schweizerische Verhältnisse.