Zukunft von DSL
Ausblick in die Zukunft
Wie die Zukunft des DSL aussieht ist rein spekulativ, allerdings gehen die Meinungen der Experten weit auseinander. Anhänger des DSL sind natürlich bedacht, das Netz weiter auszubauen und die letzten nicht erreichbaren Anschlüsse zu realisieren.
Experten des Frauenhoferinstituts sind trotz der erfolgreichen Realisierung ihres DSL Projekts im bayrischen Alpenvorland äußerst skeptisch, denn die DSL Netze würden nicht über das Breitbandpotenzial verfügen, welches in naher Zukunft benötigt wird. Die Rede ist hierbei von aufwändigen TV live Übertragungen in HD Qualität oder für die steigenden Online Videotheken welche sich Video-on-Demand Dienst nennen. Der Zuschauer hat bei diesen kostenpflichtigen Diensten die Möglichkeit, die Kameraperspektive selbst zu wählen und kann sich während der Übertragungen Zusatzinformationen aus dem Internet einblenden lassen. Schon heute ist die Übertragung mit Glasfaserleitungen deutlich breitbandiger, selbst die Koaxialkabel der TV Übertragung verfügen über eine größere Bandbreite als die für das DSL benötigten Kupferleitungen. Die Forscher halten es für möglich, dass im Jahre 2010 rund 15% der DSL Nutzer auf ein breitbandiges Kabelmodem umsteigen. Der Komfort des Telefonierens, das Surfen im Internet und dem digitalen Fernsehens sind ein sehr gutes Argument für einen Wechsel. Zumal die Preise auch auf diesem Gebiet ständig fallen.
Damit die bereits bestehenden Dienste in Einklang mit den neuen modernen Diensten rücken, ist es erforderlich, dass eine Übertragungs-geschwindigkeit von 100000 Kilobits pro Sekunde zum Standard wird. Die Experten prognostizieren diesen Bedarf schon jetzt. Diese Übertragungsgeschwindigkeit ist für die Benutzung einer Kupferleitung nicht geeignet, viel mehr muss man sich jetzt über Aufrüstungsmöglichkeiten oder Alternativen kümmern.
Des Weiteren sehen die Experten einen weiter explodierenden Markt für die Kommunikation auf Basis des Wireless LAN. Im Jahr 2010 werden vermutlich rund 22% aller Privathaushalte mit Anbindung an ein Breitbandnetz mit einem WLAN Router ausgestattet sein. Ebenfalls wird sich die breitbandige Mobilfunk Übertragung UMTS weiter durchsetzen und die Festnetztelefonie möglicherweise gänzlich ablösen.
Damit eine einheitliche Marschrichtung vorgegeben werden kann, müssen sich die Verantwortlichen erstmal klar werden, in welche Netze sie investieren wollen und wie deren mögliche Wachablösung von statten gehen kann. Der flächendeckende Ausbau des DSL Netzes ist zwar aus heutiger Sicht ein Meilenstein der Vernetzung der Bürger, jedoch ist die DSL Technik bereits veraltet. Die modernen Glasfaserkabel sollten die Netze flächendeckend ersetzen. Schon heute steigen Up- und Downstreams auf Internetplattformen täglich an. Eine Kupferleitung wird bald an ihre Grenzen stoßen.
So müssen sich die Betreiber Gedanken machen, ob sie beim Ausbau einiger Passagen nicht gleich auf Glasfaserkabel umsteigen wollen. Allerdings gibt es ein gravierendes Problem und zwar die Finanzierung des flächendeckenden Ausbaus mit Glasfaserleitungen. Die vorhandene Technik benötigt keine weiteren Forschungsgelder, sie muss praktisch nur noch angewandt werden. Einer Schätzung zu Folge, kostet ein flächendeckender Ausbau mit Glasfaserkabeln 40 bis 50 Milliarden Euro. In finanzschwachen Zeiten ist die Bewerkstelligung dieser Summen undenkbar, zu dem wird ein Anbieter diese Summen auch in guten Zeiten nicht alleine aufbringen können.
Im Zusammenhang mit dem Aus- und Umbau stellte beispielsweise die Telekom klar, dass es mit dem Tausch der Leitungen nicht getan ist. Die Infrastruktur des gesamten Netzes muss neu aufgestellt werden. Die Neuordnungen haben aber auch andere Regulierungen zur Folge, der die Telekom unterliegt. Die Telekom könnte daraus einen Vorteil ziehen, gleichzeitig könnte sie bei der Neuordnung auch mächtig verlieren. Bei der Neuverlegung des Netzes, ist es durchaus denkbar, dass die Telekom nicht mehr alleiniger Betreiber des Datennetzes wird. Die Politiker sind gefordert möglichst schnell neue Richtlinien aufzulegen und damit faire Bestimmungen zu schaffen. Ein Poker um mögliche Kosten und Einsatzzwecke können sich die Unternehmen zurzeit nicht leisten.
Eine kurzfristige Neuordnung des Marktes könnte durch die Reseller entstehen. Die Anbieter die das Telekomnetz nutzen, wollen gerne ihre DSL Pakete ohne Telefonanschluss anbieten. Bisher war es so, dass es ohne Telefonanschluss kein DSL gab. Dies soll sich nun ändern, da immer weniger Menschen auf ein Festnetztelefon angewiesen sind. In Zeiten von günstigen Handyflatrates ist ein Telefon überflüssig. Die Telekom müsste über diese Art der Vermarktung zustimmen, denn letztendlich gibt sie die Regeln vor.
Tut sie das nicht, könnten die Mobilfunkbetreiber die glücklichen Gewinner sein. Der Ausbau des breitbandigen Mobilfunks auf Basis von UMTS ist in vollem Gange und die Angebote werden immer günstiger. Momentan erhält man etwa zu gleichem Preis eine Internetflatrate, mit integrierter Handyflatrate, wie beim Einzelkauf über die Telekom oder einen anderen Anbieter. Der einzige Nachteil ist momentan die Geschwindigkeit, den die UMTS Geräte haben eine Übertragungsgeschwindigkeit von 348 Kilobits pro Sekunde. Dies reicht zwar für viele kleinere Anwendungen wie dem Versenden von E-Mails oder Öffnen von Homepages, doch beim intensiven Nutzen von Multimediangeboten im Internet stoßen diese Übertragungsraten schnell an ihre Grenzen. Dass die UMTS Mobilteile dennoch eine ernstzunehmende Konkurrenz für die Anbieter von DSL Tarifen sind, beweist die Tatsache, dass das angebotene DSL light mit derselben Übertragungsgeschwindigkeit arbeitet. Schon für die Menschen, die kein DSL nutzen können, ist UMTS eine willkommene Alternative.
Wie sich die Branche entscheidet ist gänzlich offen. Fest steht jedoch, dass die Nutzer sich in naher Zukunft verstärkt an die Internettelefonie Voice over IP gewöhnen müssen und zukünftig ihr Fernsehprogramm virtuell bestimmen können. Wie beschrieben ändert sich in der Handhabung nichts und die bestehenden Geräte können ohne Einschränkungen weiter benutzt werden. Wer jedoch die volle Leistungsstärke ausnutzen möchte, der sollte auf moderne Geräte umsteigen. Alleine die Bildqualität eines hochwertigen Flachfernsehgeräts in Verbindung mit einem digitalen Eingangssignal, ist denen der Röhrenbildschirme deutlich überlegen. Es hat also nicht alles seine Vorteile für den Nutzer, auch wenn er dies von den Anbietern so verkauft bekommt. Man muss deshalb für sich selbst abwägen, ob die Umstellung auf eine neue Technologie für einen lohnenswert ist. Wer die technischen Geräte nicht zur Verfügung hat und sie auch nicht anschaffen möchte, der wird mit den neuen Möglichkeiten auch nicht viel anfangen können.
Für den Nutzer zählt nach wie vor der Preis und dieser ist gefallen. Deshalb sollte man weiterhin die Augen offen halten und sämtliche Alternativen für einen abwägen. So erhält man sein persönliches Optimum, zu einem fairen Preis.